STAHL - Fotografien von Wolfgang Lorenz

05.12.2025 – 01.03.2026

Eröffnung: Freitag, 05.12.25, 17:30 Uhr, Eintritt frei

Wolfgang Lorenz ist studierter Physiker und hat bis zur Friedlichen Revolution in der Wirtschaft gearbeitet. Kurzzeitig war er in der Arbeitshygieneinspektion Brandenburg für die Brandenburger Industriebetriebe zuständig. Die Wende veränderte auch sein Leben. Nach seiner Pensionierung studierte er Fotografie an der Neuen Schule für Fotografie Berlin und erzielte mit der Abschlussarbeit „Wendebiografien“ ein ausgezeichnetes Ergebnis.

Einen besonderen Stellenwert besitzt für ihn die Auseinandersetzung mit der Friedlichen Revolution und den sich anschließenden Transformationsprozessen. Die Ausstellung „STAHL“, die Teil seiner Abschlussarbeit ist, zeigt am Beispiel des Stahlwerkes Brandenburg und der persönlichen Lebensgeschichte des letzten Personalmanagers des Stahlwerkes, mit welchen Problemen die Menschen zu kämpfen hatten. Die Fotos, die Lorenz zwischen 2018 und 2019 angefertigt hat, dokumentieren den einstigen Arbeitsalltag in den Innenräumen des ehemaligen Stahlwerks als lebendige Erinnerung und liefern auch ein Beispiel für den Wandel der Industriefotografie im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Dr. Stefanie Stallschus, seine Betreuerin für die Theoriearbeit, schrieb zu den Bildern: „Auffällig ist die Farbgestaltung in den Fotografien, mit deren Hilfe Akzente gesetzt werden im differenzierten Grau in Grau der verwitterten Oberflächen und architektonischen Strukturen. Die Aufnahmen sind zwar scharf und detailreich, aber doch überwiegend dunkel auf Grund der Lichtverhältnisse vor Ort – in die Halle fällt nur wenig Licht von außen, die Werkstätten werden von Kunstlicht unterschiedlicher Lichtfarbe erhellt. Die digitale Nachbearbeitung der Aufnahmen ermöglicht eine Kombination von Schwarzweiß- und Farbpartien und zielt darauf, einzelne Bildgegenstände aus ihrer Umgebung herauszuheben und in ihrer Bedeutung zu betonen. Durch diesen gestalterischen Eingriff in die Tonwerte wird der Blickverlauf über das Bild stärker gelenkt.“

Lorenz kommt es nicht darauf an ausschließlich zu dokumentieren, sondern zu interpretieren, die Betrachter mit den Bildern zu fesseln, Wesentliches zu betonen und Unwesentliches wegzulassen.

Die Akteure geraten in den Blickpunkt. Sie haben mit hohem persönlichem Einsatz die Grundlagen für unser heutiges Leben geschaffen ohne dass dies aus Sicht des Fotografen bisher angemessen anerkannt wurde. Die Ausstellung möchte hierzu einen kleinen Beitrag leisten und die Betrachter anregen, auf die Zeit des Umbruchs und das eigene Leben zurückzublicken.

Die Ausstellung ist vom 5. Dezember 2025 bis 1. März 2026 im IFM zu sehen. Die Eröffnung findet am Freitag, dem 5. Dezember 2025, um 17:30 Uhr statt. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

Foto: Schusterwerkstatt

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